Ludwig Boltzmann - Leben und Werk

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Ludwig Boltzmann wurde am 20. Februar 1844 in der Wiener Vorstadt Landstraße geboren und am nächsten Tag auf die Namen Ludwig Eduard getauft. Boltzmann sagte später, dass dieser Zeitpunkt – nämlich die Geburtsnacht von Faschingsdienstag auf Aschermittwoch - der Grund dafür sei, dass seine Stimmung so sprunghaft von ausgelassener Fröhlichkeit in tiefe Betrübnis umschlagen könne. Man sagte über ihn, Boltzmann konnte mit beißender Ironie seine Mitmenschen traktieren, dennoch wurde er als Mensch mit gütigem Wesen beschrieben.

Ludwigs Vater stirbt als er erst 15 Jahre alt ist und dadurch verändert sich seine bis dahin glückliche Kindheit schlagartig, noch dazu als kurz danach auch sein Bruder verstirbt. Die Mutter opfert für seine schulische und universitäre Ausbildung ihr gesamtes Familienvermögen, das sie als Mitgift in die Ehe mitgebracht hat. In Linz wurde Boltzmann vor dem Eintritt in das Gymnasium 1854 privat unterrichtet.

Im Gymnasium wurde Boltzmann von den besten Lehrern unterrichtet und war fast immer Klassenbester. Er interessierte sich schon damals für Mathematik und maturierte in Linz im Juli 1863 mit Auszeichnung.

Nach dem Tod seines Vaters wird Karl von Lanser, Privatier aus Salzburg, zu seinem Vormund bestellt. Wie es sich damals in bürgerlichen Kreisen gehörte, erhielt auch Boltzmann Klavierunterricht - sogar von Anton Bruckner, den er sehr schätzte. Sein ganzes Leben begleitete ihn das Klavierspiel, er beherrschte es ausgezeichnet und erfreute so manche Gesellschaft mit seinem Lieblingskomponisten Beethoven.


Ludwig Boltzmann heiratete 1876 Henriette von Aigentler (1854-1938) mit der er gemeinsam fünf Kinder hatte. Sowohl seine menschlich glücklichste als auch seine wissenschaftlich fruchtbarste Zeit verbrachte er mit ihr und seinen Kindern in Graz, wenn auch einer seiner Söhne frühzeitig verstarb.

Tragisch ist, dass seine letzten Lebensjahre durch Krankheit geprägt waren, die ihn schließlich in den Suizid trieb. Boltzmann erhängte sich in einem Kurhotel im damals noch österreichischen Duino während eines Sommeraufenthalts mit seiner Familie.

Auf seinem Grabstein am Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 1) ließ Max Planck die von Boltzmann gefundene fundamentale Beziehung eingravieren:

S = k log W

Die Zeit, in der Boltzmann aufwuchs und wirkte war nicht nur die Zeit nach der Revolution von 1848, die Ringstraßenära und die Gründerzeit -, es war eine generelle Zeit des Umbruchs und der neuen Werte. So auch in den Naturwissenschaften, wo sich das Klassisch-Newtonsche Weltbild überholt hatte und sich das nachklassisch-moderne Weltbild der Naturwissenschaften durchsetzte. Es war die Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Idealismus und Materialismus, zwischen den für unverrückbar gehaltenen Gesetzen gesellschaftlich wie kosmologischer Ordnung und jenen Fortschrittsideen, die heute noch mit dem Stichwort "Darwinismus" gemeint sind.


Katalog zu Ludwig Boltzmann 1844-1906
erhältlich im Hotel Boltzmann um EUR 15,00 pro Stück Eine Ausstellung der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik.

Boltzmanns Leitspruch war:

Bring vor, was wahr ist;
schreib so, dass es klar ist.
Und verficht's, bis es mit dir gar ist!

Eine weitere bekannte Aussage lautet:

Available energy is the main object at stake in the struggle for existence and the evolution of the world.

Quoted in D'A W Thompson On Growth and Form (Cambridge, 1917).

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